Segmented Approach RNP (vorher RNAV (GPS))
Die Maßnahme führt zu Entlastungen in den stark besiedelten Gebieten von Mainz, Offenbach und Hanau. Allerdings steigt dafür die Belastung in anderen, weniger dicht besiedelten Regionen.
Siedlungen umfliegen
Bei der Landung mittels segmentiertem Anflug schwenkt der Pilot später auf die Anfluggrundlinie und umfliegt so stärker besiedelte Gebiete. Er verlässt dabei die festgelegten starren, durch Bodenfunkfeuer markierten, Routen und nutzt stattdessen die sogenannte Flächennavigation entsprechend der erforderlichen Navigationsleistung (Required Navigation Performance, RNP). Voraussetzung sind gute Wetterbedingungen und eine entsprechende technische Ausstattung des Flugzeugs.
Einschränkungen
Die Verfahren sind nur bei gutem Wetter und geeigneten Verkehrssituationen anwendbar.
Aktueller Stand
Juli 2024
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) informierte auf der 276. Sitzung der Fluglärmkommission Frankfurt (FLK) über den Beginn der Umsetzung des AltMoC (Alternative Means of Compliance) zum 11. Juli 2024.
Der Segmented Approach wird ab diesem Datum zwischen 22 - 05 Uhr als Standard-Anflugverfahren angewendet. Nach Abschluss der sechs verkehrsreichsten Monate wird diese neue Phase des Probebetriebs durch das ExpASS ausgewertet und über das weitere Vorgehen beraten.
Mai 2024
Das Verfahren des Segmented Approaches ist nicht für Zeiträume mit hohem Verkehr und den damit einhergehenden sog. „segregated parallel operations“ zugelassen. Zeitweise musste deshalb die ATIS-Aufsprache (s.u.) während der 6 verkehrsreichsten Monate (6vM) ausgesetzt werden.
Um das Verfahren zukünftig auch bei hohem Verkehr nutzen zu können, wurde von der Deutschen Flugsicherung (DFS) beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) eine entsprechende Ausnahmegenehmigung, ein sog. AltMoC (Alternative Means of Compliance), beantragt.
Der entsprechende Antrag für das AltMoC ging am 17. Juli 2023 beim BAF ein und wurde nun genehmigt.
Mit dem AltMoC wird das Verfahren in Kürze auch bei hohem Verkehr nutzbar sein. So sollen neue Erkenntnisse bezüglich der Anwendbarkeit des Segmented Approaches bei hohem Verkehrsaufkommen (6vM 2024) gewonnen werden. Nach Vorliegen dieser Erkenntnisse wird der Probebetrieb durch das FFR ausgewertet und das weitere Vorgehen abgestimmt.
Februar 2022
Die Maßnahme befindet sich seit 2011 für verspätete Landungen nach 23 Uhr (auf die Center- und Südbahn) im Regelbetrieb.
Seit März 2021 läuft ein Probebetrieb zur ganztägigen Nutzung des Verfahrens für Anflüge aus dem Süden kommend. Die vermehrte Nutzung des Segmented Approaches im Rahmen des pandemiebedingt geringeren Verkehrsaufkommens soll Erkenntnisse bringen, wie die Anwendbarkeit grundsätzlich ausgeweitet werden kann.
Darauf aufbauend erfolgt seit 21.02.2022 ein erweiterter Probebetrieb, in dessen Rahmen auch Anflüge aus Norden kommend als segmentierter Anflug geführt werden. Zusätzlich wird das Verfahren für die Zeit von 22-23 Uhr und für ausnahmsweise nach der Planfeststellung zulässige Landungen nach 23 Uhr (für Anflüge auf die Center- und Südbahn) als primär zu nutzendes Anflugverfahren auf dem Informationssystem der Flugsicherung (ATIS) veröffentlicht.
Parallel wird von Seiten des ExpASS an lateralen Optimierungen für beide Betriebsrichtungen gearbeitet, welche die aus der Lärmverlagerung resultierenden zusätzlichen Belastungen minimieren. Sobald entsprechende Konstruktionen vorliegen, werden diese in den Prüfprozess eingebracht und Lärmberechnungen durchgeführt.